Siege über den TSV Neubiberg und TSV Neuhausen sichern dem TSV 1906 Freystadt den Klassenerhalt
Der TSV Freystadt stand am Wochenende vor den beiden letzten Spieltagen der 2. Bundesliga Süd mächtig unter Druck. Um den Klassenerhalt zu garantieren, musste man beide Spiele gewinnen. Mit 5:3 besiegte man den Tabellendritten TSV Neubiberg/Ottobrunn zu Hause und am Tag darauf sogar den Meister und Bundesligaaufsteiger TSV Neuhausen-Nymphenburg. Damit war die Überraschung perfekt und der Klassenerhalt geschafft.
Mit 16:12 Punkten kletterte der TSV Freystadt vom sechsten auf den rettenden vierten Platz, nur ein Punkt vor dem TSV Neubiberg, der jetzt auf dem sechsten Platz liegt und hoffen muss, dass der PTSV Rosenheim es noch schafft, in der 1. Bundesliga zu bleiben. Steigen nämlich zwei „Südvertreter“ aus der 1. BL ab, und so sieht es im Moment aus, dann muss auch der Tabellensechste der 2. BL Süd zurück in die Regionalliga. Zum Heimspiel gegen den TSV Neubiberg waren wieder über 150 Zuschauer gekommen. Zur Begrüßung wurden Johannes Pistorius, Annabella Jäger und Tim Fischer für ihre Medaillen bei der Deutschen Meisterschaft geehrt. Die Ehrung wurde vorgenommen von Staatssekretär Albert Füracker, dem designierten Landrat Willibald Gailler, dem designierten Freystäder Bürgermeister Alexander Dorr sowie TSV Vorstand Klaus Krust. Der Spielverlauf zwischen Freystadt und Neubiberg entwickelte sich wie erwartet: Während Johannes Pistorius und Beryno Wong das 1. Herrendoppel gewannen, unterlagen Laila Jötten und Annabella Jäger im Damendoppel. Für die 15-jährige Annabella Jäger war es der erste Bundesligaeinsatz und sie konnte mit dem Druck ganz gut umgehen auch wenn der Sieg an Neubiberg ging. Für die 2:1 Führung aus Freystädter Perspektive sorgte dann das 2. Herrendoppel Florian Waffler und Vladislav Druzhchenko. Beryno Wong, Freystadts malaiischer Weltranglistenspieler, erhöhte dann durch seinen Sieg im ersten Einzel auf 3:1 Punkte. Es folgte das Dameneinzel zwischen Tania Jötten und der favorisierten Kathrin Hofmann, Neuzugang bei Neubiberg mit 1. BL-Erfahrung. Den ersten Satz gewann Kathrin Hofmann mit 21:18, der zweite Satz war geprägt durch extrem lange Ballwechsel. Tania Jötten konnte ihre Schnelligkeit ausspielen und gewann mit 21:19. Im Entscheidungssatz dominierte dann die Freystädterin und gewann mit 21:12. Teammanager Stephan Pistorius: „Tania hat heute ihr bestes Saisonspiel gezeigt und so das Fehlen unser Kroatin Maja Pavlinic mehr als kompensiert. (Anmerkung: Maja Pavlinic spielte zeitgleich in Ankara bei der U17 EM und wurde Europameisterin im Damendoppel). Für den vorentscheidenden fünften Punkt sorgte dann in souveräner Manier Vladislav Druzhchenko. Das Spiel endete schließlich mit 5:3, Neubiberg konnte durch Siege im Mixed und dritten Herreneinzel noch verkürzen. Jetzt mussten die Freystädter „nur noch“ gegen den Tabellenführer aus der Landeshauptstadt gewinnen. Hatten die Freystädter gehofft, dass der TSV Nymphenburg als Meister und Bundesligaaufsteiger die Partie nicht mehr Ernst nehmen würde, so wurden sie schnell eines Besseren gelehrt: die Halle war bis auf den letzten Platz besetzt und Neuhausen trat in Bestbesetzung an. Zunächst lief alles im Sinn der Münchner: Das 1. Herrendoppel verloren Johannes Pistorius und Beryno Wong denkbar knapp mit 21:18, 19:21 und 19:21. Dann unterlag das Damendoppel mit Tania Jötten und Laila Jötten bevor Florian Waffler und Vladislav Druzhchenko durch ihren Sieg im 2. Herrendoppel verkürzen konnten. Laila Jötten konnte gegen die hoch favorisierte Slovenin Kaja Stankovic in vielen Ballwechseln gut mithalten verlor aber dann doch klar in zwei Sätzen. Nun lag der TSV mit 1:3 hinten und es war allen Freystädtern klar, dass man die verbleibenden vier Spiele alle gewinnen musste. Zum Schlüsselspiel entwickelte sich das gemischte Doppel. Hier kam es zum Duell zwischen Christina Kunzmann/Manuel Heumann und Tania Jötten/Florian Waffler, die in dieser Zusammenstellung noch keinen Sieg in der Saison verbuchen konnten. Wie am Vortag zeigte Tania Jötten eine überragende Leistung, das Zusammenspiel funktionierte perfekt und sie schafften eine echte Überraschung mit ihrem 21:15 und 21:16 Zweisatzsieg. Die Aufholjagd war eröffnet. Den Ausgleich zum 3:3 erzielte Beryno Wong durch seinen Sieg im 1. Herreneinzel. Ziemlich knapp ging es dann im 2. Herreneinzel zu. Vladislav Druzhchenko benötigte drei Sätze um gewann den Entscheidungssatz mit 21:17. Freystadt ging mit 4:3 in Führung und plötzlich war der Klassenerhalt für die Freystädter wieder zum Greifen nahe. Im entscheidenden Spiel verlor Johannes Pistorius gegen Manuel Heumann den ersten Satz mit 17:21, kam dann aber im zweiten Satz mit dem Druck besser zurecht und gewann mit 21:17. Nun stellte sich die Frage, wer im Entscheidungssatz noch zulegen kann; beide Spieler waren grippegeschwächt in die Partie gegangen. Johannes Pistorius lag schnell mit fünf Punkten vorn, spielte danach wie entfesselt und gewann mit 21:8. Demnach brach bei den Freystädter Spielern und mitgereisten Fans ein riesen Jubel aus. In sprichwörtlich letzter Sekunde hat man mit dem 5:3 Sieg über die Münchner den Klassenerhalt geschafft. (Zeitungsbericht von Stephan Pistorius)