Suche: 
 Suchen

Johannes Pistorius international erfolgreich

Gold bei den Dutch Junior, Bronze bei den German Junior

Badminton Jugendnationalspieler Johannes Pistorius (18) vom TSV 1906 Freystadt war bei seinen beiden letzten internationalen Einsätzen überaus erfolgreich. Mit seinem saarländischen Partner Marvin Seidel gewann er in Holland bei den Dutch Juniors die Doppelkonkurrenz (der erste deutsche Sieg im Herrendoppel in der 27-jährigen Turniergeschichte); in Berlin bei den German Juniors knüpften beide an die Leistung an und belegten einen hervorragenden dritten Platz.
Die Dutch Junior in Haarlem nahe Amsterdam und die German Junior in Berlin stehen im direkten Turnierverbund, was für viele Badmintonnationen ein Anreiz ist, diese Turniere mit ihren besten Nachwuchsspielern zu besuchen. Rund 200 Teilnehmer aus 27 Nationen boten auch dieses Jahr absoluten Weltklassesport; Hauptgarant dafür waren vor allem die asiatischen Top-Verbände wie China, Korea, Japan, Indonesien und Malaysia. Gespielt wurde die Disziplinen Einzel, Doppel und Mixed.
Die Turnierfolge startete traditionell mit den Dutch Junior. Als Nummer 1 der europäischen Jugendweltrangliste waren Johannes Pistorius und Marvin Seidel auf Position 1 gesetzt, was bei diesen Turnieren allerdings nicht viel aussagt, da die Asiaten nur an sehr wenigen internationalen Turnieren teilnehmen, wenige Weltranglistenpunkte besitzen und folglich keinen Setzplatz erhalten. So mussten Pistorius/Seidel bereits in Runde 2 gegen das Doppel aus Singapur Zin Rei Ryan Ng/Soon Yang Bernard Ong ihr volles Können zeigen und siegten mit 28:26 und 21:14. Danach gelangen zwei klare Siege gegen ein englisches und französisches Doppel. Im Halbfinale trafen sie dann auf Sachin Dias/Buwaneka Goonethilleke aus Sri Lanka und erreichten mit einem hart erkämpften Dreisatzsieg (19:21 21:17 21:10) das Finale. In zwei Sätzen gewannen Pistorius/Seidel gegen das holländische Doppel Ruben Jille/Alex Vlar und besiegelten so den ersten deutschen Turniersieg im Herrendoppel in der 27-jährigen Turniergeschichte.
photo: © Rene Lagerwaard
photo: © Rene Lagerwaard
Auch im Mixed gehörte Johannes Pistorius mit Linda Efler als amtierende Deutsche Jugendmeister zum weiteren Favoritenkreis. Nach leichten Auftaktsiegen trafen sie in der 3. Runde auf die Nummer 1 gesetzten und favorisierten Holländer Ruben Jille/Alida Chen, die sie überraschend mit 21:16 und 21:19 besiegen konnten. Im Viertelfinal machten dann Pistorius/Efler ihre bestes Match auch wenn sie gegen die Hongkong Chinesen und späteren Turniersieger Yonny Chung/Tsz Yau Ng im Entscheidungssatz mit 19:21 knapp unterlagen.
Nach den Erfolgen in Holland war man seitens des deutschen Badmintonverbands gespannt, ob das Doppel Johannes Pistorius/Marvin Seidel seinen Siegeszug auch in Berlin bei den German Juniors fortsetzen kann. Ohne Probleme erreichten beide die dritte Runde und trafen dann wie in Holland auf Zin Rei Ryan Ng/Soon Yang Bernard Ong (Singapur). Diesesmal benötigten sie drei Sätze, den Entscheidungssatz gewannen Pistorius/Seidel mit 21:17. Im Halbfinale trafen sie dann auf die Koreaner Jong Woo Choi/Seung Jae Seo, dritte der Jugend-WM. Die Koreaner zeigten sich im Punkt Schnelligkeit überlegen und gewannen mit 21:14 und 21:16. Pistorius/Seidel kamen nie richtig in’s Spiel, waren trotzdem über ihren 3. Platz sehr zufrieden, zumal in Berlin alle Finalspiele ohne europäische Beteiligung stattfanden.
Im Mixed musste sich Johannes Pistorius kurzfristig nach einer Partnerin umsehen, nachdem Linda Efler krankheitsbedingt absagen musste. So kam es zu einer rein Freystädter Paarung Johannes Pistorius/Maja Pavlinic. Die kroatische Nachwuchshoffnung Maja Pavlinic (16) spielt seit dieser Saison im 2. BL-Team des TSV Freystadt, ist Einzelspielerin aber war sofort bereit, für Linda einzuspringen. Nach Freilos und Sieg gegen eine polnische Paarung kam in der dritten Runde das Aus gegen Gutaf Firdaus/Nadine Cordes (Indonesien/Deutschland). Trotz der Dreisatzniederlage (13:21, 21:15, 16:21) waren beide mit ihrer Leistung zufrieden.
Für Johannes Pistorius waren diese Erfolge ein schöner Abschluss seiner Jugendkarriere. Er wird nach dem Abitur nach Saarbrücken an den Olympiastützpunkt ziehen. Die Zusage von Bundestrainer Holger Hasse hat er bereits in der Tasche. Sein Ziel ist, neben dem Studium professionell zu trainieren, um möglichst schnell den Übergang in den Erwachsenbereich zu schaffen und dann hier ähnliche Erfolge zu erreichen wie im Jugendbereich. (Bericht Stephan Pistorius)