Suche: 
 Suchen

Vier Tage Training am OSP in Saarbrücken

Nachdem ich von den Bundesjugendtrainern Holger Hasse und Matthias Hütten eine Einladung bekommen habe, mehrere Tage am Olympiastützpunkt in Saarbrücken zu trainieren, sagte ich sofort zu. Obwohl ich in letzter Zeit viel unterwegs war (Dutch Junior in Holland und German Junior in Berlin) war die Schulbefreiung für mich als Schüler an der Bertolt-Brecht-Partnerschule des Leistungssports in Nürnberg glücklicherweise kein Problem. Meine Eltern brachten mich mit dem Auto nach Saarbrücken, wo meine Trainingswoche am Dienstagnachmittag begann.

Auf dem Parkplatz angekommen, erkannte ich mit Michael Fuchs das erste bekannte Gesicht und folgte ihm direkt in die Halle. Chef-Bundestrainer Jakob Hoi begrüßte mich nett und schickte mich gleich in die Umkleide zum Umziehen. In der Halle traf ich Max Schwenger, einen alten Bekannten, mit dem ich in früheren freystädter Tagen gemeinsam in einer Trainingsgruppe trainieren durfte. Mit Lukas Schmidt, Peter & Hannes Käsbauer, Oliver Roth, Michael Fuchs und Max Schwenger trainierten neben mir an diesem Tag in der gesamten Trainingsgruppe sechs ehemalige BBV-Spieler. Ich wurde freundlich aufgenommen und durfte auch gleich mittrainieren.
Auf dem Plan stand eine Physis-Einheit mit der Doppelgruppe unter Leitung von Jakob Hoi und Uwe Ossenbrink. Nach kurzem Aufwärmen folgte eine sehr intensive vierzig-minütige Ballmaschine. Alle Übungen, die Wiederholungs- und Ballanzahl pro Schlange waren vorgegeben und ich absolvierte die komplette Abfolge von über 500 (!) Bällen. Das war echt anstrengend, aber hat mir auch Spaß gemacht.
Am Abend war ich nach der harten Trainingseinheit froh, mein Gästezimmer im Athletenhaus beziehen zu können, wo auch die meisten Spieler und Büros der Trainer untergebracht sind. Durch die optimale Lage der Einrichtungen vor Ort war alles zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen. Mein Zimmer war absolut in Ordnung, ich hatte einen Fernseher und neben dem Bad sogar auch eine kleine Küche mit Kühlschrank. In der benachbarten Sportlermensa bin ich dann, wie auch an den darauffolgenden Tagen zum Essen gegangen. Es gab warmes und kaltes Buffet und es hat mir gut geschmeckt.

Der nächste Tag begann mit einer Stunde Individualtraining bei Matthias Hütten. Im Anschluss durfte ich bei der Einzelgruppe (Lukas Schmidt, Dieter Domke, …) mitmachen. Der Auftakt bestand aus einer halben Stunde Fun-Training in der Spielform 5 gegen 5 und anschließendem „Arschbolzen“. Danach arbeiteten die Spieler meist zu zweit auf einem Feld an ihren individuellen Themen. Bei einer Einheit im Kraftraum bekam ich einen Einblick in das Erwachsenenkrafttraining und habe einige neue aber auch schon bekannte Übungen absolviert.

Am dritten Tag stand zunächst eine Stunde Kraftzirkel auf dem Programm. Ein extra Fitnesstrainer hatte speziell Übungen an verschiedenen Stationen zusammengestellt. Während der Trainingseinheiten in der Doppelgruppe beschäftigten wir uns vor allem mit dem Thema Abwehr und Druck machen im Vorderfeld, machten daher viele 2 gegen 1 bzw. 3 gegen 1 Übungen. Zudem wurde an Abwehrschlägen gearbeitet, indem der Trainer mit Ballmaschine verschiedene Körperbereiche anspielte. Innerhalb der Trainingszeit konnte ich mehrere Matches bestreiten und mich mit der Elite Deutschlands messen und so mein Tempo von Spiel zu Spiel steigern. Den trainingsfreien Abend nutzte ich, um meine Großeltern, die nur 15 min entfernt von der Trainingsstätte wohnen, zu besuchen.

Am letzten Morgen hatte ich Individualtraining beim Chefbundestrainer Jakob Hoi. Ich bekam einige gute Tipps. In Form von Ballmaschine und fliegendem Ball war die Aufgabe, harte- bzw. Überkopf-Schläge im Midcourt zu verbessern sowie auch an meinem Doppelaufschlag zu arbeiten.

Die Trainingsbedingungen in der Badmintonhalle waren optimal, da dort dauerhaft Matten liegen, die Halle sehr hoch ist, ausreichend Felder vorhanden sind und es an neuen Bällen und vielen nützlichen Trainingsgeräten nicht mangelt. Alle Spieler sind motiviert und im Training sehr fokussiert, jeder holt das Optimale raus.

Fazit ist, dass ich einen interessanten Einblick in das professionelle Erwachsenenbadminton bekommen habe. Es war anstrengend aber sehr lehrreich und man profitiert von der hohen Trainingsqualität. Für mich war die Trainingswoche am OSP in Saarbrücken ein tolles Erlebnis :)
Ich würde mich freuen, wenn ich wieder mal die Chance bekomme, mit den deutschen Topspielern zu trainieren und könnte mir auch vorstellen, nach dem Abi dort dauerhaft professionell zu trainieren. Danke an Matthias Hütten und Jacob Hoi für die 4 tollen Tage!
(Bericht von Johannes Pistorius)
Bild1